Stuckdecken sind wieder in Mode
Die bekanntesten Stuckateure im Europa haben sich in Italien angesammelt. Dort stehen bis heute geschichtstragende Paläste und Schlösser im opulenten Rokoko-Stil, deren Innenwände und Decken mit Blumen und Ornamenten aus Mörtel dekoriert sind. In den Mietshäusern des späteren Bürgertums sorgten sie auch für stillvolles Ambiente.
Barock und Renaissance – Blütezeit der Stuckarbeiten
Die Kunst des dekorativen Stuckierens erlebte ihre Blütezeit im Barock. Zu dieser Zeit avancierten die Stuckateure zu den Künstlern, deren handgefertigte, verspielte Deckenrosetten, schwungvolle Konsolen für die Außenfassaden und säulenförmige Pilaster sich sehr gut bei der High-Society verkauft haben. An der Jahrhundertwende, im Jugendstil waren plastische, florale Stuckelemente auch sehr beliebt. Nach der streng funktionalistischen Bauhaus-Ära, im Zuge von Altbausanierungen wurden die dekorativen Stuckelemente wieder in Gnaden genommen, nur waren sie nicht mehr Ergebnis handwerklicher Kunst. Als Fertigstuckelemente aus Kunststoff waren sie in verschiedenen Produktkatalogen präsentiert und verlockten die Mittelstandsklassen mit günstigen Preisen.
Stuckelemente in modernen Wohnräumen
Seit kurzem kann man wieder den Trend zu Stuckateuren im Interieur-Design beobachten. Sie schreiben sich in den modernen Einrichtungsstil ein, der auf der Grenze zwischen effektvoller Tradition und formschlichter Innovation balanciert. Deckenleisten mit integrierten Deckenleuchten und schnörkellose Rosetten, die durch das schlichte und geschmackvolle Design bestechen, kommen perfekt in den Neubauten zur Geltung und verleihen ihnen eine besondere Note. Mit wenig Zentimeter hervorstehenden Lisenen wird die Grenze zwischen der Decke und Tapete stilvoll markiert. En vogue sind auch mittlerweile differenzierte Deckenwelten aus formreichen Stuckelementen, die perfekt aufeinander abgestimmt und mit punktuellen Lichtquellen versehen sind. Sie sorgen in jedem Raum für großen Auftritt.