Flaschengarten – wie legt man einen Garten in der Flasche?
Ein Flaschengarten ist ein Ökosystem, wo die Pflanzen sehr gut gedeihen. Er macht eine ausgezeichnete Idee für jeden, der das Innere des Hauses verschönern möchte aus. Der bezaubernde Flaschengarten gibt dem Interieur einen einzigartigen Charakter und Reiz, besonders, wenn er sich im zentralen Punkt befindet.
Inhaltsverzeichnis
Was ist ein Flaschengarten?
Einen fertigen Flaschengarten kann man in einem Blumenladen oder Baumarkt, der ebenfalls Blumen, Sträucher, Zwiebeln und Setzlinge besitzt, kaufen. Ihn kann man ja aber auch selbst anlegen. Dank einem Flaschengarten wird das Zuhause sofort wohnlicher. Was ist das aber eigentlich?
Ein Flaschengarten ist ein in sich geschlossenes Ökosystem. Er verlangt kaum Pflege und bleibt durch einen natürlichen Kreislauf stabil. Er eignet sich sehr gut für Pflanzen-Anfänger. In diesem geschlossenen System und gleichzeitig geschlossener Flasche also in einem sehr begrenzten Raum verdunstet Wasser, das sich dann am Glas niederschlägt. Das Wasser kann dadurch von den Pflanzen wieder aufgenommen werden.
Die Pflanzen filtern durch Photosynthese das Kohlendioxid, die sie in der Nacht ausgestoßen haben, wieder aus der Luft. Statt des Kohlendioxids geben sie Sauerstoff ab. Der erste Flaschengarten, anders genannt Hermetosphäre (verschlossene Hülle) wurde schon vor mehr als Hundert Jahren in England angelegt. Das winzige Treibhaus zuhause braucht einen entsprechenden Standort, passende Pflanzen und Materialien.
Wo sollte man den Flaschengarten platzieren? Was gehört in den Flaschengarten?
Der Flaschengarten benötigt einen hellen Ort, der sich aber nicht in der direkten Sonne befinden darf. Das Glas sollte sich nicht zu sehr aufheizen. Die Flasche sollte an einem Platz stehen, woher sie gut beobachtet werden kann.
Ein Gefäß, das heißt eine Flasche oder ein Glas, ist unentbehrlich, um einen Flaschengarten anzulegen. Es ist zwar klar, jedoch gibt es verschiedene Modelle zur Auswahl. Am besten taugen zu diesem Zweck bauchige Gläser und Einmachgläser. Das Glas muss luftdicht verschließbar sein. Damit es zur Staunässe nicht kommt, was in der Folge zur Schimmelbildung führt, muss sich in der Flasche eine Drainageschicht befinden.
Man kann sich für herkömmlichen Kies oder Blähton entscheiden, obwohl ein spezielles Granulat empfehlenswert wäre. Zusätzlich besteht die Möglichkeit, eine dünne Schicht Holzkohle dazu zu geben. Die Holzkohle verhindert auch, dass ein unangenehmer Geruch den Raum durchdringt. Die Pflanzenerde, die man nach innen gibt, sollte nicht zu nährstoffreich sein, damit die Pflanzen nicht zu groß wachsen.
Wie legt man einen Flaschengarten an?
Einen autonomische Flaschengarten, der über Jahre besteht legt man in wenigen Schritten an. Zuerst muss man das Gefäß mit kochendem Wasser reinigen, damit sich drinnen keine Bakterien oder Schimmelsporen befinden. Überdies sollte man auch die Drainageschicht reinigen.
Je nach Größe des Gefäßes gibt man bis zu drei Zentimeter Substrat. Dann kommt ins Glas bis zu 4 cm dicke Schicht trockene Pflanzerde. Die Pflanzen sollten genauso tief in der Erde stehen, wie sie vorher im Topf gestanden sind. Bevor man die Gewächse einsetzt, kürzt man die langen Wurzeln, um sie dazu anzuregen, neue zu bilden. Unbedingt sollte man die Pflanzen darauf untersuchen, ob sie keine Blattläuse oder Schnecken haben.
Als nächstes setzt man die Pflanze eine nach der anderen mit einer Pinzette ein. Mit einem langen Werkzeug wie ein langstieliger Löffel macht man eine Mulde in die Erde. Nach dem Einsetzen drückt man die Pflanze an. Nicht zu vergessen ist der entsprechende Abstand zwischen den Pflanzen. Zum Schluss kann man etwas Moos zwischen den Gewächsen verteilen.
Wie kann man den Flaschengarten verzieren?
Nach Belieben ist es möglich, dekorative Elemente hinzufügen. Hier bewähren sich Steine, Muscheln und kleine Äste. Zu berücksichtigen ist es aber, dass Holz aufgrund des feuchtwarmen Klimas zu schimmeln beginnt, deshalb ist diese Lösung nicht empfehlenswert.
Wie pflegt man den Flaschengarten?
Nachdem man den Flaschengarten angelegt hat, wässert man ihn und verschließt luftdicht. Immer ist es besser weniger als zu viel zu gießen, damit es keine Staunässe gibt. Das Wasser sollte kalkarm und handwarm sein, sehr gut taugt dazu das Regenwasser. Über Nacht bildet sich Kondenswasser an den Glaswänden. Im Laufe des Tages wird das Glas aber wieder frei.
Falls das Glas morgens nicht beschlagen ist, muss man mehr Wasser hinzufügen. Andernfalls, wenn das Wasser an Glaswändern herunterrinnt, ist es zu feucht. Dann öffnet man das Gefäß für eine Stunde, damit das Wasser entweicht. Den Flaschengarten gießt man prinzipiell sehr selten, maximal einmal im Monat. Die Hermetosphäre düngt man gar nicht. Faulende Pflanzenteile sind zu entfernen, außerdem ist es von Vorteil, das Glas ab und zu kurzzeitig zu öffnen, damit sich kein Schimmel bildet.
Welche Pflanzen eignen sich am besten für den Flaschengarten?
Für den Flaschengarten sind vor allem Gewächse geeignet, die sich im feuchtwarmen Klima wohlfühlen. Exotische Pflanzen fühlen sich hier wie im Paradies, da das Klima im Glas ihren Lebensbedingungen ähnelt. Minipflanzen passen sehr gut zu einer Flasche, da der Platz stark begrenzt ist. Ein paar gute Beispiele machen die unter erwähnten Pflanzen aus:
- Zierpfeffer,
- Zebrakraut,
- Ufopflanze,
- kleinwüchsige Farne,
- kleinwüchsige Orchideen,
- Bromelien, die für Farbakzente sorgen.
Das erwähnte Torfmoos reguliert das Wasser. Außerdem hängt die Wahl der Gewächse nur vom Geschmack ab. Einer bevorzugt bunte Blumen, indem sich ein anderer viel Grünes wünscht, so zum Beispiel verbindet die Fittonie all die Anforderungen, da sie eine grüne Pflanze mit schönen bunten Adern ist.
Es fällt nicht schwer, einen Flaschengarten anzulegen, man braucht nur etwas Geduld. Das geschlossene Ökosystem, was ein Flaschengarten ist, ist äußerst pflegeleicht, muss nur entsprechend angelegt werden. Für eine Hermetosphäre wählt man einen sonnigen Platz, am besten im Mittelpunkt eines Raums, da sie ein echter Blickfang ist!